Lesen nur auf eigene Gefahr, diese Text kann das Bild, dass du vom Verfasser hast und/oder dein Bild von dieser Welt negativ beeinflussen. Außerdem wird es deinen Tag auf keinen Fall in irgendeiner Weise verbessen. Dieser könnte sehr wohl zu der Kategorie von Posts gehören von denen man sich wünscht man hätte sie nie verfasst (zu dem Thema: Schaut mal was Rivers Cuomo von Weezer in den frühen 2000ern von ihrem Album „Pinkerton“ hielt)
Manchmal geschieht es, dass ein Mensch einfach in ein tiefes schwarzes Loch fällt und keinen Weg mehr hinaus findet. Dieser Mensch sitzt dann plötzlich auf einem Stuhl und denkt über sich und die Welt nach ohne wirklich zu denken, denn die Gedanken sind immer dieselben, gefangen wie ein Hamster in seinem Laufrad oder eine Rekursion zur Berechnung der Fibonacci-Folge. Er fragt sich warum das gerade ihm passieren musste, wo er doch nie gedacht hätte, dass es diese speziellen schwarzen Löcher überhaupt gibt, sie sind unsichtbar, saugen alles Licht auf und lassen nichts mehr nach außen. Auch ich dachte immer, dass das nur dummes Geschwätz wäre, jetzt aber weiß ich, dass die Erzählungen alter Seefahrer die diese Gewässer vor mir bereisten noch untertrieben waren, dass all das große Philosophieren so verdammt einfach ist, solange man nicht diesem verdammten Gravitationswirbel steckt. Mit Romantik hat das nichts zu tun, nichts mit der stillen Erhabenheit eines Planeten der seine Sonne verloren hat und für den Rest der Ewigkeit in Eis und Schweige durch die Unendlichkeit treibt. Es ist überhaupt nicht romantisch, edles Leiden ist ein verdammter Mythos.
Und dieser Mensch, der jetzt ich bin, steht in seinem Zimmer und wirft mit Worten um sich, weil das immer geholfen hat, aber dann bemerkt dieser Mensch, ich, zu seinem großen Erstaunen und Entsetzen, dass es einfach nichts nützt, denn es gibt einen Unterschied zwischen der Welt davor und danach – der Unterschied besteht in einem Gefühl das direkt durch alle Adern fließt, das in einem pulsiert, mit jedem Herzschlag ein Stück weiter im Körper voran wandert und man kann nichts dagegen tun, es frisst einen auf, es brennt an der Seele, unter Haut; lässt die Luft heiß und kalt werden; man hat diese seltsame Schwindelgefühle, setzt sich für fünf Minuten schweigend an den Schreibtisch nur um zu bemerken, dass aus den fünf Minuten eine Stunde geworden ist und kein Gesetz hat mehr bestand. Nervosität lässt nicht zu, dass man ruhig durchatmet und das Hirn schreit einem zu, dass man der Verstand verliert, ein Herzinfarkt kommt, die Rettung zu rufen sei. Es sind zum Teil rote, zum Teil schwarze Gedanken die durch den Kopf wandern, man liebt und hasst zu gleichen Stücken, man beginnt Listen zu schrieben, versucht rationale Gründe für die Absurdität der Situation zu finden, erpicht Vergleiche zu ähnlichen Situation zu finden, aus denen man unbeschadet herausgekommen ist — aber es gibt keine, nicht in dieser kleinen Welt ohne Logik die sie hinterlassen hat, denn der Verstand ist vollkommen egal, genauso wenig wie einem eine Rolle Klopapier bei einer mathematischen Gleichung helfen kann — falsche Baustelle, falsches Leben. Ja, das bin ich und ich frage mich, wie es so weit kommen konnte, wann genau der ebene Pfad zu eine, abschüssigen Bergweg wurde – und woher kam bitte die Lawine? So schnell geht das doch nicht, oder? Ich sitze vor dem Fernseher und höre zu wie die Schauspieler ihre Dialoge herunterrasseln — bisher habe ich Liebesfilme nur gesehen weil sie manchmal ganze amüsant sind, aber jetzt sehe ich sie mit Augen, die vorher nicht da waren, als wären neue Sinnesorgane hinzugekommen. Jedes Wort saugt sich m meinem Gehirn fest, ich denke darüber nach und alles kommt irgendwie zusammen, es gibt ein gesamtes Bild das meine Welt zu überstrahlen scheint.
Dann muss ich aufstehen und Lachen — aber es ist kein wirkliches Lachen, denn da ist nur Bitterkeit, ein Weinen ist es aber auch nicht, denn weinen darf ich nicht, das wäre die ultimative Niederlage. Ich habe geweint als mein Hund starb, ich habe geweint als mein Kater starb — ich werde nicht wegen einer verlorenen Liebe weinen.
Schreiben wird schwierig, einerseits treibt es mich an, die Hände müssen beschäftigt werden um nicht von selbst gegen Wände zu schlagen, andererseits lähmt dieser Zustand. Irgendwie sagen alle meine Figuren immer wieder dasselbe, sie bewegen sich in ein und demselben Raum, tragen diese Kleider, sie denken und handeln alle gleich, als wäre meine ganze Welt implodiert zu einer einzigen Person, ihr — und dann sagen sie plötzlich ganz verrückte Sachen die ich ihnen gar nicht eingebe —oder bin ich es doch? Sie wiederholen meine Gespräche, meine Streitigkeiten, sie sagen was ich nicht zu denken wage. Führen das letzte Gespräch und ich verstehe nichts davon. Wie kommt es, dass ich über Leute schreibe die ich einfach nicht verstehe?
Ich habe auch Angst glaube ich und erkenne, das ich mich selbst belüge und sehr viel besser über das Bescheid weiß, was gerade mit mir geschieht, als ich zugeben will.
Wir haben uns wirklich gut verstanden, sie war jemand mit dem man reden konnte, witzig, intelligent, verständnisvoll und sie hat auch meine Geschichten verstanden. Verdammt, ich habe ihr erzählt und sie schien es zu verstehen, aber wie kam man sich irren. Wenn ich das jetzt so lese komme ich mir vor wie der größte Idiot, zumindest hätte ich das von jemandem gedacht, wenn er mir das erzählen würde, aber jetzt bin ich es selbst.
Natürlich sagte sie, dass sie mich immer noch mag — aber wem kann man schon vertrauen und was bedeutet das überhaupt noch? Es nicht von ihrem Bruder, einem meiner engsten Freunde zu erfahren wäre ein Anfang gewesen. Aber klar sein müssen hätte es mir in dem Moment, in dem sie sagte sie brauche eine Pause, wer sagte denn bitteschön so was? Doch nur jemand der die Pause längst in die eigenen Hände genommen hat.
Keine Anrufe mehr. Jetzt musste ich anrufen wenn ich mir ihr reden wollte, wie erbärmlich ist das denn? Und das erbärmlichste von allem – ich hätte weiterhin angerufen wenn nicht ihr Bruder mir die Wahrheit gesagt hätte.
lst irgendjemand da draußen mir sagen kann, was eigentlich schief gelaufen ist? Haben die ,,Sisters“ recht? ,,Love is a strange thing, just when you think you’ve learned how to use it it’s gone.“ Stimmt etwas mit der Welt grundsätzlich nicht oder liegt es an mir? Es muss an mir liegen, natürlich, aber sie hat mich angelogen, in allen Punkten, aber auch daran bin wahrscheinlich ich Schuld. Meine meine meine. Ich retardiere.
„ls there anybody out there, help me sing my song?“ Ja, ist da jemand der mir hilft mein Lied zu singen? Es macht keinen Spaß alleine zu singen, es hilft auch nicht weiter. Was zum Teufel ist eigentlich los mit mir. So bin ich nicht, DAS bin ich nicht. Gefühle gehen noch, bin nicht ganz kaputt, aber nur die Falschen. Mein Mailbox ist auch sehr freundlich: ,,Keine neuen Nachrichten.“ Das baut auf, ganz ehrlich, besser geht es nicht. Heute Nachmittag habe ich ein bisschen mit jemandem geredet den es eigentlich gar nicht interessiert hat und dabei bin ich zu einem noch sehr viel beunruhigenderen Gedanken gelangt. Was ist wenn es jetzt so bleibt? Das hat jetzt nichts mit Torschlusspanik zu tun, aber ich bekam den besonders originellen Tipp, dass mir eines Tages schon noch die Richtige über den Weg laufen wird, ich muss nur warten und die Augen offen halten. Nett, aber was ist, wenn es die Richtige nicht gibt, oder aber sie will nichts von mir wissen, oder wollte mal etwas von mir wissen steigt aber jetzt gerade mit einem Typen ins Bett dessen passiver Wortschatz nicht mal ausreicht ein einfaches Kochrezept zu verfassen. Verdammt, da ist SIE wieder in meinen Gedanken. Gott was, wenn dem so ist? Wer sagt denn eigentlich, dass es es für jeden Topf einen Deckel gibt? Doch nur die, die so verzweifelt sind, dass sie es sich selber immer wieder vorsagen müssen oder solche, die ihren Deckel längst gefunden haben Es gibt Menschen die nie einen Partner finden, immer alleine und längst nicht alle haben ihr Schicksal selbst und freiwillig gewählt. Aber eigentlich will ich nicht irgendjemanden, ich will sie, jemanden mit dem man lange reden kann, mit dem einem nicht langweilig wird, jemand, in dem man sich selbst erkennen kann, der aber auch das Komplette Gegenteil von einem selbst ist. Jemand der sich Schlussendlich als Lügnerin und Manipulatorin herausstellt. So jemanden will ich. Du brauchst es nicht zu sagen, ich bin verloren.
Wahrscheinlich bin ich altmodisch: Wenn ich sage, dass ich morgen anrufe, dann rufe ich auch morgen an, wenn ich sage ich helfe, dann helfe ich auch, wenn ich sage: ,,Ich liebe dich“, dann meine ich es auch so. Das ist nicht mehr ,,in“, zumindest nicht dort wo ich herkommen. Ich bin höchsten der, bei dem man sich ausweint. Alles was mir von dieser Sache geblieben ist, sind diese Zeilen die eigentlich nicht viel sagen, weil sie nicht wichtig sind, nichts was ich hier tue ist wichtig, man wird sich nicht daran erinnern; Es geht mir nicht besonders gut, und ich höre dich sagen, dass nur ein Idiot solche Sachen aufschreibt und dann auch noch anderen Menschen zeigt. Aber was soll das eigentlich? Ich gehe auf dem Zahnfleisch, schleppe mich durch die Stunden, liege wach im Bett und hoffe, dass der Mond möglichst schnell wieder durch die Sonne eingetauscht wird.
,,ls there anybody out there, help me sing my song‘?“ Gibt es eine Medizin, ein Ritual, was kann man tun? Natürlich werden jetzt alle sagen ich reagiere über, übertreibe ganze schrecklich. Aber was kann ein Gefangener seiner eigenen Gedanken schon groß tun.